59 Tage Südsee
Zwei Monate genossen wir in der Südsee – liessen in den Cook Islands und Fidschi mehrheitlich die Seele baumeln. Nach insgesamt zwei Jahren durch die Ferne schweifen und dem ständigen „Auf-Achse-Sein“ in Australien im letzten halben Jahr, gönnten wir uns eine erholsame Auszeit im Südpazifik. In beiden Inselstaaten verweilten wir länger, als die meisten Touristen es tun und blieben verhältnismässig lange am selben Ort. Von unserem Daheim war der pazifische Ozean nie weit entfernt, meistens sogar in unserem Blickfeld. Ob uns eine Aussicht auf das tiefblaue Meer in der Ferne entzückte oder wir unmittelbar am Wasser residierten – Wellenrauschen begleitete uns oftmals in den Schlaf…
Tagsüber planschten wir im erfrischenden Nass, paddelten mit einem Kajak der Küste entlang oder nahmen einen Augenschein von der stets aufs Neue entzückenden Unterwasserwelt – sei es mit Schnorchel oder Tauchflasche bewaffnet. Es tat gut, barfuss zu laufen und den Sand zwischen den Zehen zu spüren. Nebst ausgiebigen Strandspaziergängen unternahmen wir Wanderungen zu Aussichtspunkten im Inselinneren oder schlenderten durch farbenfrohe Märkte – die reifen Mangos waren ein Gaumenschmaus. Häufig unternahmen wir rein gar nichts – schaukelten in einer Hängematte, verschlangen ein spannendes Buch, widmeten uns der weiteren Reiseplanung, fütterten unseren ausgehungerten Blog oder lauschten dem Prasseln des Regens.
Es war die Witterung, die gelegentlich unsere Südseelaune trübte. Für unserem Geschmack präsentierten sich die Tage häufig zu wolkig oder zu feucht. Waren es weniger heftige Tropengüsse, die uns einen Strich durch die Pläne machten, sondern bedeckte, kühle und windige Tage, vor allem in den Cook Islands. Ende der Trockenzeit gereist, holte uns die Regenzeit wohl früher als uns lieb war ein. Doch in Fidschi lagen die Temperaturen generell etwas höher und trotz Wetterkapriolen blieb es meistens wohlig warm – gegen 30 Grad – und kühlte auch nachts nicht merklich ab. Das Wetter ist und bleibt eigenwillig und unvorhersehbar, hält sich je länger desto mehr nicht mehr an die Klimatabellen…
29 Tage Cook Islands
Die bezaubernden Cookinseln versprühen Exotik pur und kommen unserer Vorstellung vom Paradies schon ganz nah. Die Inselwelt ist abwechslungsreich. Jedes der drei besuchten Eilande – Rarotonga, Aitutaki und Atiu – ist anders, und jedes gefiel uns ausgezeichnet. Überall tickt ein gemütlicher Inselrhythmus und die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Scheint die Sonne, schimmert das kristallklare Meer türkisfarben. Die weissen Strände sind oft makellos, wie im Bilderbuch. Kokospalmen gibt es im Überfluss, Leute hingegen nicht – beides war ganz in unserem Sinne. Fernab vom Massentourismus findet sich eine touristische Infrastruktur mit kleinen Unterkünften, die sich über die Inseln zwischen den Wohnhäusern der Einheimischen verteilen – eine sympathische Mischung. Die Menschen sind in der Regel aufgeschlossen und warmherzig, aber in keiner Weise aufdringlich und niemand will uns etwas aufschwatzen. Zugegeben, wir haben uns ein bisschen in die Cook Islands verliebt…
In kleinen Propellermaschinen schwirrten wir von einer Insel zur nächsten. Diese Reiseetappen gestalteten sich völlig unkompliziert und ohne lange Wartezeiten sowie lästige Kontrollen. Bei klarem Wetter bot die Vogelperspektive traumhafte Ausblicke und fühlte sich wie ein Panoramaflug an. Auf den Inseln kamen wir mit Bus, Taxi, Motorroller oder Fahrrad voran. Je kleiner die Insel, desto geringer das Verkehrsaufkommen. Die Bevölkerung pflegt einen gemässigten Fahrstil und sogar auf der Hauptinsel Rarotonga liegt das Tempolimit bei 50 Stundenkilometer… Insgesamt waren wir 8 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmittel auf Achse – hinzu kamen rund 120 Kilometer auf dem Sattel.
Übernachtet haben wir in Bungalowresorts oder Studios. Immer vorhanden eine Kochnische mit Kühlschrank, was in den Cook Islands vielerorts üblich ist. Frühstück hingegen ist selten inbegriffen oder wird gar nicht angeboten. Manchmal verköstigten wir uns in einem Café oder Restaurant, aber häufig schwangen wir den Kochlöffel selber. Lebensmittel sind in kleinen Läden oder Supermärkten verhältnismässig teuer zu erstehen. Doch das Auswärtsessen gräbt ein noch grösseres Loch in den Geldbeutel – das Preisniveau ist generell hoch… Die gepflegten Unterkünfte im unteren Standardbereich kosteten uns durchschnittlich 100 Franken pro Nacht für uns beide. Zwischen 4 bis 9 Nächten verbrachten wir an 4 verschiedenen Orten, was durchschnittlich 7 Nächte pro Ort ergibt.
30 Tage Fidschi
Der Inselarchipel ist riesig und wir haben nur einen winzig kleinen Teil bereist. Die eine Hälfte unserer Zeit verbrachten wir auf der Hauptinsel Viti Levu, die andere auf der begehrten Inselkette der Yasawas. Fidschi hat uns nicht gleichermassen in seinen Bann gezogen wie die Cook Islands. Einmal gefiel es uns besser, einmal weniger. Während uns reizvolle Winkel oder herzergreifende Momente ein Glücksgefühl bescherten, schlug unsere Stimmung manchmal Purzelbäume. Oftmals waren wir hin- und hergerissen und uns nicht sicher, was sich zu unternehmen lohnt. Schlussendlich sahen wir von der geplanten Umrundung der Hauptinsel ab, einerseits des launischen Wetters, aber auch den Unterkünften wegen. Unsere Recherche ergab entweder „schäbig und teuer“ oder „luxuriös und sehr teuer“ – mag sein, dass wir falsch liegen, doch Fidschi scheint in den vergangenen Jahren massiv teurer geworden zu sein. Die liebenswürdigen Menschen mit ihrem 100-Watt-Lächeln und dem Strahlen in den Augen machten vieles wieder wett und berührten oftmals unsere Seele.
Auf der grossen Hauptinsel reisten wir vorwiegend mit öffentlichen Bussen. Rund um die Insel verkehren relativ bequeme, klimatisierte Langstreckenbusse nach Takt, meistens erstaunlich pünktlich. Für kürzere Strecken sind klapprige Vehikel im Einsatz, die überall an der Strasse angehalten werden können. Auf den Yasawas hüpften wir mit der Hochgeschwindigkeitsfähre von Insel zu Insel, die ihren Fahrplan ebenfalls strikt einzuhalten vermochte… Insgesamt waren wir 20 Stunden auf Achse – 10 Stunden mit Bus und Taxi sowie 10 Stunden mit der Fähre.
Genächtigt haben wir in Hotels, Apartments oder Bungalowresorts. Auf Viti Levu war das Preis-Leistungs-Verhältnis besser wie auf den Yasawa Islands. Unseres Erachtens ist dort das Preisniveau unverhältnismässig hoch. Für ein einfaches Inselresort bezahlt man bereits eine Menge, hinzu kommt die fast überall obligatorische Vollpension. Auf der Hauptinsel waren Lebensmittel und Restaurantbesuche nur etwa halb so teuer wie auf den Cookinseln… Für ein Dach über dem Kopf gaben wir durchschnittlich 130 Franken aus, wobei die Preisunterschiede frappant sind. Die einfachen Unterkünfte auf Viti Levu kosteten uns ohne Mahlzeiten rund 40 Franken, die Bungalows auf den Yasawas inklusive Vollpension durchschnittlich 240 Franken, jeweils für uns beide pro Nacht. Zwischen 3 bis 10 Nächten schliefen wir an 6 verschiedenen Orten, was durchschnittlich 5 Nächte pro Ort ergibt.
Liebe Christine, lieber Roland!
Endlich wiedermal in Euren Blog reingeschaut und WOW ihr seit ja immer noch unterwegs!! Recht habt ihr! ;-) Mit Spannung haben wir Euren Bericht von den Cook Inseln nachgelesen, wir waren damals knapp 3 Wochen auf Aitutaki und wollten gar nicht mehr weg!! Wir haben uns auch verliebt in diese Insel mit den freundlichen Bewohnern! Wir haben dort bei den Matriki Beach Huts übernachtet, wo zufälligerweise ein Bloggerpaar übernachtete welche unseren Blog kannten! Leider haben wir es ja nicht mehr geschafft und Reiseberichte von Indonesien, Australien, Neuseeland und den Cooks aufzuholen. :-( Evt. dann im Pensionsalter! Haha :-D Im Moment halten uns 2 Jungs mächtig auf Trab! ;-) Wir wünschen Euch noch weitere schöne Erlebnisse und geniesst Tasmanien!
Hallo zusammen
Schön von euch zu hören. Da ist in der vergangenen Zeit also nicht nur bei uns viel passiert – ihr seid ja mittlerweile zu viert. Nachträglich herzliche Gratulation zu eurem Nachwuchs!
Ah, ihr wart damals auch in den paradiesischen Cooks. Auf Aitutaki haben wir die Matriki Beach Huts in Erwägung gezogen, waren aber ausgebucht, so übernachteten wir im Paradise Cove, nur wenige Meter weiter Richtung Flughafen.
Euer Blog war immer spannend mitzuverfolgen – schade konntet ihr eure Erlebnisse nicht mehr „verarbeiten“. Aber anstelle dies im Pensionsalter nachzuholen, schweift ihr lieber wieder in die Ferne!
Heute nehmen wir Abschied von Australien und fliegen nach KL – machen uns auf unseren
dreimonatigen asiatischen Heimweg!
Alles Gute und herzliche Grüsse aus Hobart
Christine & Roland