57 Tage im Herzen Afrikas
In knapp 2 Monaten sind wir durch die Länder Zimbabwe, Zambia, Malawi und Tanzania gereist. In Botswana haben wir uns wehmütig von unserem fahrbaren Daheim und dem Camperleben verabschiedet – ein neues Reisekapitel nahm seinen Lauf. Die Umstellung auf öffentliche Verkehrsmittel ist uns nicht leicht gefallen und wir mussten uns erst an das neue Vorankommen und ein Leben ohne Vorrats- und Kühlschrank gewöhnen. Von Botswana sind wir in Richtung Nordosten durch die Binnenländer Zimbabwe, Zambia und Malawi gereist, stets mit dem Ziel vor Augen, über Land an die ostafrikanische Küste in Tanzania zu gelangen.
Keines der Länder haben wir ausgiebig bereist, noch viel unternommen – der Weg war das Ziel. Oft haben wir in diversen Verkehrsmitteln gesteckt, was uns spannende Erlebnisse und wertvolle Begegnungen bescherte, aber auch einige Nerven kostete. Wir haben das bunte, afrikanische Reisen einmal mehr und einmal weniger genossen… Aber nichts desto trotz, das Unterwegssein hat sich gelohnt, auch wenn wir zwischendurch einen kleinen Durchhänger hatten.
Insgesamt waren wir 139 Stunden auf Achse – davon 47 Stunden auf einer Fähre, 28 Stunden in einem Zug, 22 Stunden in einem Bus, 13 Stunden in einem Taxi, 11 Stunden in einem Minibus und 18 Stunden haben wir mit Warten ausgestanden. Warten wegen Verspätungen, Polizeikontrollen, Pufferzeit für allfälliges zu frühes Abfahren oder aus unbekannten Gründen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt zwar nicht immer bequem, aber günstig reisen – für wenig Geld sind erlebnisreiche Fahrstunden garantiert.
Übernachtet haben wir in Backpackers, Guesthouses, einfachen Hotels, Bungalows und in einer Game Lodge. Dies kostete jeweils zwischen 15 bis 100 Franken (durchschnittlich 50 Franken) pro Nacht für uns beide, meistens ohne Frühstück. Das Preisniveau dieser afrikanischen Länder ist bezüglich Übernachtung verhältnismässig hoch – das Preis-/Leistungsverhältnis unserer Meinung nach eher schlecht. Zwischen 1 und 9 Nächten haben wir an 18 verschiedenen Orten geschlafen, was ein Durchschnitt von 3 Nächten pro Ort ergibt.
Zimbabwe
Das grosse Land haben wir nicht eigentlich bereist, sondern auf unserem Weg von Botswana nach Zambia lediglich den Grenzort Victoria Falls im westlichen Zipfel besucht. Victoria Falls mit den gleichnamigen gigantischen Wasserfällen stellt klar eines unserer persönlichen Highlights dieser Reiseetappe dar… Insgesamt waren wir nur 2 Stunden auf Achse und haben hier 3 Nächte verbracht – 3 Tage Zimbabwe.
Zambia
Geplant war, mehr Zeit in Zambia zu verbringen, aber verschiedene Faktoren haben uns schlussendlich davon abgehalten. Das Land bietet zwar viele sehenswerte Nationalparks und Tierschutzgebiete, die jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erreichbar sind und zum Übernachten meist nur teure Lodges oder Campingplätze bieten – das Land ist weniger für Backpackers ausgelegt. Hinzu kommt, dass während der Regenzeit gewisse Unterkünfte geschlossen oder Strassen zu bestimmten Reisezielen unpassierbar sind. Somit haben wir uns für nur ein einziges Tierreservat entschieden. Der South Luangwa Nationalpark hat uns spektakuläre, unvergessliche Begegnungen mit Wildlife geschenkt – unser Höhepunkt von Zambia.
Das Land ist riesig – über zweimal so gross wie Deutschland. Wir sind nur durch einen kleinen Teil des Südostens gereist. Vielleicht kommen wir einst wieder, wenn dann bestimmt mit einem Camper in der Trockenzeit… Insgesamt waren wir 27 Stunden auf Achse und haben an 4 verschiedenen Orten 2 bis 5 Nächte verbracht – 14 Tage Zambia.
Malawi
Das schmale Land östlich von Zambia stand ursprünglich nicht auf unserem Plan, aber wir haben unsere Routenänderung nicht bereut. “Malawi ist das Land, mit den freundlichsten Menschen in Afrika”, meinte unser Reisehandbuch. Vielleicht ist dies so, jedenfalls erlebten wir die meisten Leute aufgeschlossen und überaus freundlich, trotz ihrem traurigen Hintergrund. Die Hälfte der Einwohner ist unter 15 Jahre alt, die Lebenserwartung liegt nur etwas über 50 Jahre, schuld ist unter anderem die hohe HIV-Rate. Malawi ist eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Welt.
Im Verhältnis zu den anderen Ländern ist Malawi klein, aber mit einer Länge von knapp 900 Kilometern doch dreimal so gross wie die Schweiz. Das Reisen in den überfüllten, engen Bussen und Minibussen empfanden wir anstrengend und sind bald auf das Schiff umgestiegen. Wir haben somit viel Zeit am, im und auf dem reizvollen Malawisee genossen – Ruhe und Erholung pur. Insgesamt waren wir 69 Stunden auf Achse und haben an 8 verschiedenen Orten 1 bis 4 Nächte verbracht – 23 Tage Malawi.
Tanzania
Das abwechslungsreiche Land haben wir bereits vor vier Jahren bereist und damals einige der touristischen Attraktionen im Norden besucht. Diesmal lockte uns der Süden, vorwiegend der Schienenverkehr – die farbenfrohe Fahrt mit der Tazara war ein eindrückliches Erlebnis und bleibt uns in lebhafter Erinnerung. Zanzibar mit seinen traumhaften Stränden, wundervollen Tauchgründen und dem orientalischen Stone Town bildete einen gelungenen Abschluss von Afrika.
Tanzania ist das grösste der vier Länder – fast dreimal so gross wie Deutschland. Von West nach Ost sind wir quer durch das Land gerattert und haben schlussendlich unser Ziel, den Indischen Ozean erreicht. Insgesamt waren wir 41 Stunden auf Achse und haben an 5 verschiedenen Orten 1 bis 9 Nächte verbracht – 17 Tage Tanzania.
Hallo
Einfach nur cool!!!
Wenn ich Ihre Bericht lese, packt mich das Reisefieber wieder…
Weiterhin viel Spass!
Gruss
Marco Klein
Vielen Dank!
Achtung, das Reisefieber ist ansteckend – wir sind es immer noch am Kurieren.
Herzliche Grüsse aus Dubai